Arthur Schnitzler
     

Arthur Schnitzler, 1862 in Wien geboren und 1931 auch ebenda gestorben.

Er sagte - z.B. - über uns: "Die Deutschen haben die Feierlichkeit des langsamen Verstandes."

Schnitzler entnahm seine Themen der sozialen und politischen Realität der österreich-ungarischen Monarchie. Psychologisch genau und mit skeptischer Ironie stellte er die Wiener Gesellschaft des Fin de Siècle dar, wie sie langsam an ihren inneren Widersprüchen zerbrach.

Sigmund Freud bekannte ihm gegenüber 1922: "Ich habe Sie gemieden aus einer Art von Doppelgängerscheu… Ja, ich glaube, im Grunde Ihres Wesens sind Sie ein psychologischer Tiefenforscher, so ehrlich unparteiisch und unerschrocken wie nur einer war, und wenn Sie das nicht wären, hätten Ihre künstlerischen Fähigkeiten, Ihre Sprachkunst uns Gestaltungskraft, freies Spiel gehabt und Sie zu einem Dichter weit mehr nach dem Wunsch der Menschen gemacht."

Und Heinrich Mann erklärte im selben Jahr: "Schnitzler: das ist süßes Leben und das bittere Sterbenmüssen. Schnitzler: das ist grausames Wissen um unsere Nichtigkeit zwischen Abgründen und Schwermut über so vieles, das wir wohl vermocht hätten, aber versäumt haben. Schnitzler: das ist auch wieder Jubel, gehaltenes, zartes, mitleidendes Mitjubeln bei unseren vergänglichen Freuden, unseren Eintagsschönheiten, unserem Glück, über das kein Gott wacht. Veredeltes neunzehntes Jahrhundert ist Schnitzler."

Wie kam es zu der Hörspielaufnahme des einaktigen Lustspiels "Literatur" durch pro art tonlabor? Der Regisseur Alexander Netschajew berichtet: "Ich entdeckte dieses kleine, nahezu unbekannte Meisterwerk von Arthur Schnitzler uns nahm es mir näher unter die Lupe. Schnell wurde mir klar, dass ich hier auf einen äußerst komödiantischen Erguss des Wiener Autoren gestoßen war, der das psychoanalytische Drama zur Hochkultur entwickelt hatte. Was lag näher, diesen pointenreichen Boulevard-Einakter mit befreundeten Kollegen als "konzertante Aufführung" in das von mir damals 2002 gerade initiierte 1. Münchener Lesefestival aufzunehmen? Ein Stück Literatur über Literatur! (Oder über das, was mittelmäßige Köpfe für Literatur halten.) Ich freue mich heute noch, dass Andrea Seitz, Florian Stadler und Fabian von Klitzing so spontan zugesagt haben und auch der Aufnahme zustimmten. Und die Musik von Antje Uhle und Wolfgang Roth stellt mehr dar als nur das Sahnehäubchen auf dieser gelungenen Produktion."

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