Ludwig Thoma
     

Ludwig Thoma (1867 - 1921) "Nie hat einer so schnell innerhalb seiner inneren Berufung seine besondere Eignung gefunden wie er. Bei nur flüchtiger Betrachtung fällt einem sofort die Beweglichkeit dieses gewiss doch bodenständigen Mannes auf. Er, der ganz und gar Gegenwärtige, hat fast etwas von einer gut redigierten Zeitung - überallhin hat er seine Fühler ausgestreckt, alles berührt er, von überallher wird er angeregt und nimmt waghalsig dazu Stellung. So voll von Leben und Lebendigem ist er, dass ihm gleichsam das Leblose an Menschen, Dingen und Einrichtungen wie eine ständige Herausforderung vorkommt. Immer hat dieser Mann unversteckt gesagt, was er für dumm und gefährlich hielt. Seine Stärke bestand darin, dass er nie nach einer Meinung zu suchen brauchte und immer nur aus sich schöpfte. Er hatte aber auch stets den Mut zur eigenen Meinung! Was für Gruppen und Parteien sich auch seinerzeit um ihn stritten und wenn auch das Hitlerregime ihn zu dem ihrigen umlügt - nie wird er irgendwo einzureihen sein. Er war der Ludwig Thoma, nicht mehr und nicht weniger. Er war ein Kopf für sich, ein echtes Herz und ein eigener Mensch." (Oskar Maria Graf, 1944) "Der Ruepp" wurde von Ludwig Thoma kurz vor seinem Tod vollendet. Der Simplizissimus-Redakteur beweist sich hier als grandioser Menschenkenner. Seine naturalistische Darstellung des meineidigen Bauern Michael Umbricht und dessen Schicksal geht weit über volkstümlich-bodenständige Erzählkunst hinaus und rückt dieses Meisterwerk in das Licht wahrer Größe. Die Interpretation von Wolf Euba, auf 5 CDs gebannt, ist ein hochkarätiges Hörerlebnis.

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