Johann Wolfgang
Goethe
     

Einen ganzen Tag allein, ungestört mit Goethen zugebracht … Er hat mir viel vorlesen müssen, ganz und Fragment, und in allem ist der originale Ton, eigne Kraft, und bei allem Sonderbaren, Unkorrekten, alles mit dem Stempel des Genies geprägt. Sein "Doktor Faust" ist fast fertig und scheint mir das Größte und Eigentümlichste von allem. (Heinrich Christian Boie, 1774)

Einen Nachmittag las Goethe seinen halbfertigen "Faust" vor. Es ist ein herrliches Stück. Die Herzoginnen waren gewaltig gerührt bei einigen Szenen. (Friedrich Leopold Graf zu Stollberg, 1775)

Goethe hat viel vorgelesen, unter anderem "Doctor Faust", und so schön, dass meine beiden Freundinnen Lanthieri und Fräulein Asseburg mich recht bedauerten, es nicht gehört zu haben. (Frau von Gravmayer, 1786)

Johann Wolfgang Goethe (1749 - 1832), mit 33 Jahren geadelt und seitdem "von Goethe" genannt, war Dichter und "universaler Geist der europäisch-abendländischen Kultur". Er schrieb bereits mit Anfang 20 an seinem "Faust", jenem Werk, das als einer der schwersten Brocken der Weltliteratur gilt. Daß dieses Drama ganz nebenbei auch einer der spannendsten Psychokrimis und eine der traurigsten Liebesgeschichten ist, wird dabei gerne vor lauter Respekt vergessen. Ein paar Mikrophone, ein Steinway-B-Flügel und ein Mischpult reichen aus, diesen genialen Wurf auf zwei dünne Scheiben zu bringen. "Netschájew hält sich an den Originaltext. Er verlässt sich einzig und allein auf seine Stimme, auf ihre facettenreiche Wandlungsfähigkeit und ihre enorme Ausdruckskraft. Er liest ohne Eitelkeit und völlig schnörkellos, zugleich aber mit tief bewegender Eindringlichkeit. Getrost kann man Kommentare und Texterläuterungen in die Ecke werfen und endlich verstehen." (Münchner Merkur)

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