Dario Fo
     

Dario Fo (*1926 in San Giano / Lago Maggiore) zog im Alter von 20 Jahren nach Mailand, um Architektur zu studieren. Der Erfolg bei Auftritten als Komiker und Kabarettist veranlaßte ihn, dieses Studium baldmöglichst zu beenden. Er begann zu schreiben und entschied sich 1958 endgültig fürs Theater.

Neben seinen Mehrpersonenstücken hat Dario Fo pantomimisch gespielte Erzählungen geschaffen, die er selber vorgetrug und somit stellte er sich in die Reihe der Gaukler und Geschichtenerzähler, die im Mittelalter auf den Marktplätzen die Leute unterhielten und mit deren Lachen die aufgeblasenen Nichtse, die "Herren", auf die Guillotine des öffentlichen Spotts zogen. Über das erste Dario Fo-Hörbuch in deutscher Sprache jubelte die Münchner tz: "Dario Fos Geschichte einer Tigerin ist ein Monodram für einen Schauspieler, der tierisch-menschlich Possen reißen kann wie der italienische Schauspieler-Autor Fo selbst. Alexander Netschájew ist dieser Mann!"

1997 wurde Dario Fo - zum Entsetzen und zur Freude vieler - der Literaturnobelpreis zugesprochen. Seine erste Reaktion darauf war der Ausruf: "Ich bin entsetzt!" Das schwedische Svenska Dagbladet konstatierte aber: "Der Nobelpreis für Dario Fo bedeutet nichts weniger als der Sieg des Volkes über die elitäre Kunst; er ist die Belohnung für eine politische Haltung, die Anarchie - und das Theater!"

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